Schreiben als Selbstcoaching – Folge #1

von | Feb 14, 2022 | Journaling Talk

Transkript Folge #1

Hallo und Willkommen bei Journiqe. So schön, dass du hierher gefunden hast!

Mein Name ist Birgit Arz. Ich bin Gründerin von Journiqe und eine absolut Journaling-Begeisterte.

In Folge #1 vom Journaling Talk spreche ich darüber, wie du Journaling als ein starkes und kraftvolles Instrument für dich nutzen kannst. Du erfährst, wie Schreiben als Selbstcoaching funktioniert und wie du dir dadurch mehr Klarheit, Orientierung und Fokus in deinem Alltag verschaffst.

Über das Schreiben finden wir wieder mehr zu uns selbst. Wir sehen uns wieder, spüren uns deutlicher. Das Journal ist ein Buch, das unsere Geschichte erzählt. Und es ist auch ein Ort, an dem wir lernen und wachsen könne, ein Ort, an dem wir immer voll und ganz einfach wir selbst sein können.

Schreiben als Selbstcoaching, ob das funktioniert? Ich sage klar: Ja!

Für nahezu jeden Lebensbereich kannst du in der Welt da draußen mittlerweile einen Coach oder einen Berater oder auch einen Mentor finden. Vom Abnehmcoach über den Glückstrainer bis zum Businessmentor – es ist alles dabei.

Nur lass uns ehrlich sein. Nicht jeder davon ist auch tatsächlich gut. Wie können wir unterscheiden zwischen den „GUTEN“ und denen die einfach nur „LAUT“ sind?

Ich denke dafür müssen wir vor allem uns selbst besser kennen und wissen, was wir wirklich brauchen und wer uns von Zeit zu Zeit tatsächlich helfen könnte.

Und dafür ist Journaling perfekt. Meine Überzeugung ist, dass wir durch das Journaling lernen können, uns selbst ein guter Berater oder Coach zu sein.

Wie funktioniert denn nun Selbstcoaching?

Ein bisschen Geschichte… der Begriff „Coach“ kommt aus dem Englischen und war im 16. Jahrhundert die Bezeichnung für einen komfortablen Wagen – sprich eine Kutsche. Heute ist der Begriff Coach die Bezeichnung für eine Person, die z.B. in Trainings ihren Coachees gegenüber „wegbegleitend“ oder „wegführend“ agiert.

Ein Coach ist also jemand, der einen anderen schneller und besser zu dessen Ziel führt.

Somit ist die Kutsche ein schönes Bild für den „Coach“. Und wenn die Kutsche den Coach symbolisiert, dann ist das Coaching die Reise.

Das Problem selbst löst der Coach allerdings nicht. Ein Coach erleichtert uns den Weg, das Problem selbst zu lösen. Er stärkt uns mental, hilft das Ziel zu erkennen und herauszufinden, welche Fähigkeiten, Ressourcen oder Hilfsmittel wir benötigen um es zu erreichen. Das Umsetzen und die Arbeit bleiben immer beim Gecoachten.

Der wirklich wichtige Aspekt beim Coaching ist die Selbstreflexion. Durch sie erhalten wir eine neue Sicht auf die Dinge und ein Perspektivenwechsel entwickelt sich. Dies führt wiederum dazu, dass wir unser Denken & Handeln neu ausrichten.

Können wir tatsächlich ein guter Coach & Berater für uns selbst sein? Brauchen wir nicht doch einen Profi, der uns zu diesem Perspektivenwechsel verhilft? Was ist, wenn wir alleine nicht weiterkommen, einfach weil wir selber keine Idee haben, wie wir unser Problem lösen können?

Nun, zum einen denke ich, dass es sehr wichtig ist, auch Hilfe von außen anzunehmen. Das solltest du in jedem Fall tun, wenn du dich in einer schweren Krise befindest oder deine Gedanken und Gefühle andauernd und schon lange sehr negativ sind. 

Aber auch ohne schwere Krise lohnt es sich hinzuhören. Ich arbeite sehr gerne mit anderen. Ich hole mir Tipps, Rat & Input, lasse mich beraten, coachen und inspirieren. Ich finde es sehr wichtig mir von anderen immer wieder Feedback einzuholen. Gerade und vor allem im Business.

Zum anderen finde ich es jedoch ungemein wichtig, dass wir selbst in der Verantwortung für uns sind und bleiben. Wir dürfen nicht darauf setzen, dass jemand anderes für uns alles löst. Wir müssen unseren eigenen Anteil dazu beisteuern.

Ich glaube, wir alle haben das Potenzial und die Fähigkeit ein guter Coach & Berater für uns selbst zu sein. 

Denn, wer wird sich wohl am Meisten darum bemühen, dass du am Ende Dinge veränderst und deine Ziele erreichst? Du selbst!

Alles was wir dazu brauchen, tragen wir bereits in uns. Wir müssen unsere Fähigkeiten nur wieder mehr trainieren.

In unserer Erziehung haben wir meist gelernt, uns nicht zu sehr mit uns selbst zu beschäftigen. Uns selbst nicht für zu wichtig zu nehmen.

Verrückterweise gilt das nicht unbedingt für unser Äußeres. Vor allem als Frau haben wir schon fast die Pflicht, bis ins hohe Alter für ein akzeptables und auf gar keinen Fall dem Alter entsprechenden Aussehen zu sorgen. Kinder und Stress soll man uns bloß nicht ansehen. Ich gebe zu, in diesem Rahmen ist es sehr wohl akzeptiert, dass wir uns um uns selbst kümmern.

Schwieriger wird die Akzeptanz, wenn wir uns einfach nur mit uns selbst beschäftigen mit dem Ziel einen wertschätzenden Umgang mit uns selbst zu trainieren, uns besser kennenzulernen, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln.

Ich habe zwar das Gefühl, dass das Thema Persönlichkeitsentwicklung und die Bedeutung mentaler Stärke in der Gesellschaft schon deutlich anerkannter sind und sich immer mehr Menschen diesen Themen aufgeschlossen gegenüber zeigen. Jedoch sind wir aktuell immer noch an einem Punkt, an dem die Reaktion auf Aussagen wie: „Ich mache mehrmals pro Woche Sport, um in Form und gesund zu bleiben“ und “Ich journal mehrmals pro Woche, um mich selber besser kennenzulernen, um einen wertschätzenden und achtsamen Umgang mit mir selber zu haben und für mich das Beste aus meinem Leben zu holen“ deutlich unterschiedlich ausfallen.

Dabei ist mentale Fitness ebenso wichtig wie körperliche Fitness. Genauso, wie wir lernen müssen welche Nahrung unseren Körper stark und gesund macht, müssen wir lernen zu filtern welche übertriebenen Erwartungen an uns selbst oder welcher Druck und welche Erwartung von außen unsere mentale Gesundheit schwächen.

Das Ziel der Persönlichkeitsentwicklung ist, die Fähigkeiten (wieder) zu erlangen sich zu der Person zu entwickeln, die man eigentlich gerne sein möchte und die sich bisher, überlagert von Erwartungen, Druck und Überforderung, nicht an unsere Oberfläche kämpfen konnte.

Das kannst du erreichen über ein Coaching durch andere, aber eben auch durch Selbstcoaching. Auch beim Selbstcoaching geht es darum, sich selbst besser kennenzulernen, sich zu verstehen und Klarheit und Ordnung zu bekommen.

Das schaffen wir, indem wir unsere Gedanken einfangen und durch das Aufschreiben auf einmal schwarz auf weiß vor Augen haben. Durch kontinuierliches Schreiben tauchen wir tief und tiefer in unsere Gedankenwelt ein und holen Verstecktes an die Oberfläche. Es ist dieser Moment des Innehaltens, des bewussten Hinschauens und sich selbst Wahrnehmens, der das Journaling so wertvoll macht. Durch das Schreiben eines Journals können wir lernen ein guter Berater & Coach für uns selbst zu sein, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht zu hoffen, dass uns jemand schon irgendwann hoffentlich retten wird.

Ich selbst arbeite viel mit mir und an mir. Ich finde vieles, was von außen kommt, hält oft nur für den Moment. Vielleicht wird etwas angestoßen oder losgetreten. Wir entwickeln Ideen und vielleicht erkennen wir eine Richtung, in die wir gehen.

Es ist doch oft so, dass wir etwas lesen oder hören und denken: „JA, GENAU! Das ist jetzt die Lösung. Das ist genau das, was ich jetzt tun muss. Doch trotz großer Motivation und vollem Tatendrang hören wir schon nach kurzer Zeit ganz still und leise wieder damit auf, Dinge umzusetzen. Energie und Begeisterung sind verschwunden. Das, was uns diesen Motivationskick beschert hat – der Coach, der Kurs oder was auch immer, ist nicht mehr da. Die Chaka-Dosis, die wir von außen verabreicht bekommen haben, wurde nicht mehr aufgefrischt.

Es liegt mir am Herzen, dir an dieser Stelle mitzugeben: Lass dich nicht verrückt machen.

Vielleicht hast du auch schon das eine oder andere Programm mitgemacht, das dir versprochen hat „Wie du ganz leicht … erreichst / veränderst.“ Und wenn es nicht geklappt hat, dann hast du dich wohl einfach nicht genug angestrengt, es nicht genug gewollt! So wird dann zumindest der ausbleibende Erfolg vom ‚Veranstalter‘ gerechtfertigt. Das Ende vom Lied: Du fühlst dich wie ein Versager.

Aber Tatsache ist: Veränderung ist nie leicht. Es ist ein Prozess und manches braucht seine Zeit.  Also: Lass dich nicht verrückt machen. Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess.

Die Entscheidung, an sich zu arbeiten, bedeutet nicht, morgen oder übermorgen anzukommen. Es ist die Entscheidung, das Beste aus den Höhen und Tiefen zu machen. Es bedeutet: Das Leben nicht einfach passieren zu lassen und den Weg zu gehen, der am leichtesten ist oder sich halt zufällig ergibt.

Die eigene Entwicklung voranzutreiben bedeutet loszugehen – für sich selbst, Extrameilen zu machen, wo andere stehen bleiben. Nicht dem Job nachzugehen, der sich gerade zufällig ergibt, sondern alles dafür zu tun, seine Berufung leben zu können. Das alles bringt nicht nur Sonnenschein mit sich. Es ist nicht „easy going“. Es ist harte Arbeit.

Und du bist ganz sicher kein Versager, weil du nicht in vier Wochen zur „Manifesting Queen“ geworden bist oder nach einem 12-Wochen Onlineprogramm noch nicht das perfekte Business ausgearbeitet hast.

Die Tatsache, dass du an dir arbeitest, dass du dich verstehen und verändern willst, dass du bereit bist dich durch Höhen und Tiefen zu begleiten, verdient großen Respekt.

Und ich bin der Meinung, das Beste was wir tun können ist, zu unserem eigenen besten Coach zu werden. Uns selbst bewusst zuzuhören und unser Leben in die Richtung zu lenken, die wir gerne möchten.

Das gilt fürs Leben im Allgemeinen, das gilt aber auch und vor allem für’s Business. Denn auch da ist es wirklich wichtig, dass wir achtsam sind, dass wir zielorientiert vorgehen und uns bewusst selbst wahrnehmen.

An diesem Punkt höre ich des Öfteren von anderen:
„Ich sehe es ein. Ich glaube auch, dass es tatsächlich funktionieren kann. Und ich würde ja auch gerne öfter schreiben, aber ich habe keine Zeit dafür.“

Lass mich Dich fragen: wie oft nimmst du dir Zeit ein Buch zu lesen, einen Podcast  zu hören, ein Video zu konsumieren, den Newsletter von jemand anderem zu lesen oder auf Social Media Inhalte zu konsumieren?

Wie oft nimmst du dir Zeit, um anderen zuzuhören? Und über ihre Meinung nachzudenken. Und vielleicht manchmal auch um Dinge umzusetzen, die andere empfehlen – ohne wirklich zu wissen, ob es tatsächlich das Richtige für dich ist.

Hast du vielleicht beschlossen, anderen die Zeit zu schenken? Und vielleicht noch wichtiger: Hast du beschlossen, allen anderen und deren Weisheit mehr zu vertrauen als dir selbst?

Dafür gibt es aber keinen Grund!

Ich glaube, dass nur wir selbst die richtigen Antworten auf viele Fragen kennen.

    • Ob das nun wirklich der richtige Beruf oder auch das richtige Business für dich ist.
    • Was es braucht, damit du glücklich bist.
    • Welche Richtung du einschlagen solltest.

All das sind doch Fragen, die keiner besser beantworten kann als du selbst. Klar ist – wahrscheinlich müssen wir etwas tiefer graben, um die Antworten zu finden.

Und genau das erreichen wir durchs Journaling. Schreiben hilft uns, das Unbewusste ins Bewusste zu holen.

Es hilft uns, aufzudecken, wer wir eigentlich sind und was wir tatsächlich wollen.

Journaling ist Selbstfürsorge.

Und das Versprechen an sich selbst, das Beste aus seinem Leben rauszuholen.

Und deshalb bin ich absolut überzeugt davon, dass jeder diesen EINEN Coach, Berater, Motivator & besten Freund haben sollte.

Nämlich sich selbst.

Und vielleicht hast du jetzt gerade den Wunsch, direkt mit dem Journaling zu starten. Dann kann ich dich nur bestärken, am besten gleich damit zu beginnen. Denn wann, wenn nicht jetzt? Und wenn du gerne noch etwas Unterstützung dabei hättest, dann findest du auf club.journiqe.de auch einige Kurse rund ums Journaling.

So oder so, ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude beim Journaling, einen wunderschönen Tag und freue mich, wenn du beim nächsten Journaling Talk wieder dabei bist.

Alles Liebe.

Deine Birgit

Birgit Arz

Gründer von Journiqe und eine absolute Journaling-Begeisterte.

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