Journaling für mehr Lebensqualität – da bist du in bester Gesellschaft

von | Mai 6, 2022 | Bullet Journal, Journaling

Warum und wie mit Journaling beginnen, dazu will ich dir heute ein paar knackige Impulse geben. Wir tauchen ein in die Welt erfolgreicher und berühmter Personen und lassen uns inspirieren wie Journaling unsere Persönlichkeit, unsere Entwicklung und unseren Lebensweg bereichern kann.

Journaling in kurzen Worten erklärt

Das Wort „Journaling“ findest du in keinem Wörterbuch. „Journaling“ kommt im englischen Sprachgebrauch in Zusammenhang mit technischen Datenaufzeichnungen vor. Für uns ist „Journaling“ abgeleitet von dem englischen „Journal“ welches oft mit „Tagebuch“ übersetzt wird. Das ist aber eigentlich gar nicht korrekt. Das „Diary“ ist das Tagebuch. Wie auch immer, Tagebuchschreiben ist Journaling jedenfalls nicht. (Link zum Blogartikel Tagebuchschreiben vs. Journaling) Wir können Journaling also nicht einfach übersetzen, wir müssen es erklären. Im deutschsprachigen Raum verstehen wir unter Journaling das Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen die in uns entstehen, wenn wir uns bestimmte Fragen stellen die zur Selbstreflexion anregen.

Wobei kann dir Journaling helfen

Durch das Reflektieren deiner Handlungen und Gedanken in bestimmten Lebensbereichen (z.B. in der Beziehung, im Job, im Umgang mit Geld, usw.) lernst du dich besser kennen und kannst Schlüsse für dich ziehen, wo vielleicht bereits kleine Veränderungen zu mehr Zufriedenheit und mehr Lebensqualität führen.

Darum ist Journaling wichtig

Das Journaling – der Akt des Aufschreibens lässt dich viel tiefer in deine Gedankenwelt eintauchen als das bloße Nachdenken. Beim Schreiben konzentrierst du dich ganz anders und lässt dich nicht so leicht von anderen Gedanken, die auf einmal um die Ecke kommen, ablenken. Du kannst das Geschriebene erneut lesen und es ergeben sich neue Fragen und neue Antworten. Eine gesunde Selbstreflexion ist im vollen Gange…

Viele berühmte und erfolgreiche Personen haben das Journaling aus eben diesen Gründen für sich entdeckt. 

Hat Journaling Barack Obama zu einem besseren Präsidenten gemacht?

Es wird berichtet, dass Barack Obama als junger Student damit begonnen hat Szenen und Gespräche, die er mit anderen Menschen erlebt und geführt hat, aufzuschreiben und zu reflektieren. In den vielen Jahren seiner politischen Entwicklung habe ihm die Selbstreflektion beim Journaling stets geholfen Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und so ernsthafte und durchdachte Lösungen zu finden. Ebenfalls habe ihn das Journaling dazu geführt, die positiven Aspekte in seinem Leben nicht aus den Augen zu verlieren. 

Das Reflektieren und in Frage stellen der eigenen Gedanken und Handlungen funktioniert also im „Kleinen“, im Leben von uns Normalbürgern, wie auch im „Großen“ – bei einem Präsidenten eines riesigen Landes mit einer Verantwortung für Millionen von Menschen. 

„In my life, writing has been an important exercise to clarify what I believe, what I see, what I care about, what my deepest values are.” (Barack Obama)

Gänsehautfeeling, oder? Wenn man bedenkt, um welche unter Umständen weltverändernden Gedanken es sich dabei gehandelt haben könnte. Schon vor vielen Jahre hat Obama diesen Satz in einem Interview mit der „Time“ gesagt. 

Wir können hier also erkennen, dass bloßes Nachdenken uns oft mit ein und demselben Gedanken im Kreis rennen lässt. Der Prozess des Aufschreibens setzt etwas in Gang, was uns auch noch andere Blickwinkel einnehmen lässt. So stellt sich ein Problem und dessen vermeintliche Lösung vielleicht auf einmal ganz anders dar.

Das Power-Couple Obama war sich was das Journaling betrifft übrigens einig. Auch Michelle Obama hat sich als „Schreibende“ geoutet und nach ihrer Biografie „Becoming“ ein gleichnamiges Journal herausgegeben. Es ist ein „Ausfüllbuch“, wie Michelle Obama es nennt, gespickt mit 150 Fragen und Zitaten die dazu anregen sollen sich über die eigenen Träume, Ziele und Herausforderungen Gedanken zu machen, diese niederzuschreiben und über diesen Weg der Selbstreflektion seine innere Stimme zu finden und dieser zu folgen.

Von einer schillernden Politfigur der Gegenwart zu einem ebenfalls sehr einflussreichen Mann der Vergangenheit, einem der Gründerväter und im Jahr 1776 Mitunterzeichner der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung …

 

Vom Schulabbrecher zum historischen Vorbild: Benjamin Franklin

Es ist erstaunlich wie wir heute solche Dinge wie „habit tracking“ (wieder)entdecken und uns super smart dabei vorkommen unsere Gewohnheiten zum Positiven zu verändern, weil wir verstehen, dass alles Ursache und Wirkung hat. Benjamin Franklin war sich dessen schon vor Jahrhunderten bewusst.

Für den Fall, dass dir „habit tracking“ nichts sagt, erläutere ich es kurz. Bist du damit vertraut, spring einfach auf den nächsten Absatz. „Habit“ ist die Gewohnheit und „to track“ bedeutet übersetzt aufspüren, ausfindig machen. Es geht also darum seine Gewohnheiten auszuspüren, herauszufinden. Das funktioniert am besten, wenn du täglich reflektierst und notierst, wie du dich verhalten hast. Da persönliche Weiterentwicklung eng mit einem gesunden Körper und Geist verbunden ist, werden meist ganz alltägliche Dinge „getrackt“. Wie viel Stunden habe ich geschlafen, wie viel Wasser habe ich getrunken, wie gesund habe ich mich ernährt, habe ich etwas Gutes für mich getan, usw. Natürlich steht es dir völlig frei, welche Gewohnheiten du dir anschaust. Der Nutzen für dich dabei ist, dass dir so Zusammenhänge auffallen, die dir vorher nicht bewusst waren. So kannst du gezielt Gewohnheiten verändern und vielleicht mit einer kleinen Maßnahme bereits eine positivere Wirkung erzielen. Interesse geweckt? Demnächst findest du auf diesem Blog dazu einen eigenen Artikel.

Nun aber zurück zu Benjamin Franklin. 

Benjamin Franklin hat sich bereits als junger Mann, als Folge geschäftlicher und privater Misserfolge, eine Liste von 13 „Tugendhaftigkeiten“ – heute würden wir habits sagen – zusammengestellt und in kurzen Worten beschrieben, die er von da an täglich bearbeitete. Jedes Mal, wenn er seiner Meinung nach gegen eine der Tugenden verstieß, markierte er dies in einer Übersicht. Auf diese Weise wollte er sein Leben verbessern und zu „moralischer Perfektion“ finden. Was genau er sich darunter vorstellte geht zu sehr ins Detail, ich möchte nur einige der Tugendhaftigkeiten nennen, die für Benjamin Franklin auf seinem Weg der persönlichen Weiterentwicklung ausschlaggebend waren. Dazu gehörten unter anderem:

Temperance = Enthaltsamkeit, Mäßigung bezogen auf den übermäßigen Genuss von Speisen und Getränken, vermutlich Alkohol

Order = Ordnung: alle Dinge haben ihren Platz, auch jeder Aspekt von deinem Business hat seinen Platz bzw. seine Zeit

Industry = Fleiß: verliere keine Zeit; sei immer mit etwas Nützlichem beschäftigt; beende alle nicht notwendigen Aktivitäten

Silence = Verschwiegenheit: Spreche nur über das was anderen oder dir selbst nützt, vermeide oberflächliche Gespräche

Und so geht es weiter. Wir sehen, die Grundthemen in der persönlichen Weiterentwicklung sind heute wie früher fast deckungsgleich.

Die Learnings hieraus?

  • Klarheit haben über unsere Werte und diese ausformulieren. Das hilft den Fokus zu bewahren.
  • Gewohnheiten zu verändern benötigt Zeit. Um die Motivation nicht zu verlieren sind das tägliche Reflektieren und das Anerkennen kleiner Fortschritte wichtig.
  • Neue Gewohnheiten zu etablieren benötigt ebenfalls Zeit. Hier heißt es dranbleiben und so lange wiederholen, bis es tatsächlich zu einer Gewohnheit geworden ist.

Oprah Winfrey – die Dankbarkeitsqueen

„You radiate and generate more Goodness for yourself when you’re aware of all you have and not focusing on your have-nots.” (Oprah Winfrey)

In diesem Satz erkennen wir sehr gut die Intention, die bei Oprah Winfrey hinter dem Journaling steht: sich selbst zu erden, zu sich selbst zu finden und sich selbst gegenüber Güte und Freundlichkeit zu entwickeln. 

Einmal lässt sie uns an einen Eintrag in ihr Dankbarkeitsjournal teilhaben. 

Grateful for:

  1. A run around Florida’s Fisher Island with a slight breeze that kept me cool
  2. Eating cold melon on a bench in the sun

[…]

Eine millionenschwere Business Lady – dankbar für ein Stück kalte Melone? Dieses Innehalten und Besinnen auf Kleinigkeiten in ihrem geschäftigen und hektischen Alltag hat sicher einen großen Teil dazu beigetragen dass Oprah Winfrey mit Ihrer besonderen Art der Kommunikation und ihrer Ausstrahlung die Talk-Show Landschaft revolutionierte, weg vom Boulevardpressencharakter hin zu tiefgehenden, intimen und vertrauten Gesprächen mit Menschen aller Schichten über deren bewegende Schicksale.

Fokussierst Du dich bei der Reflektion des Tages auf etwas Positives und notierst dir Dinge für welche du dankbar bist – Dinge die du erlebt hast aber auch Dinge die du erreicht oder bewältigt hast – verändert das tief in dir drin etwas. Deine Grundeinstellung zu dir selbst und zu deinem Leben wird geerdeter und geprägt sein von Achtsamkeit.  

„Focus goes where the energy flows“ – worauf wir uns konzentrieren, das wird wachsen. 

Deswegen wird es trotzdem weiterhin schwierige Momente in unserem Leben geben, Probleme zu lösen und vielleicht auch einmal schwerere Schicksalsschläge. Mit unserer errungenen Güte und Freundlichkeit uns selbst und der Dankbarkeit unserem Leben gegenüber, werden wir diese Situationen jedoch ganz anders angehen und überwinden können.

Unser Learning? 

Notiere dir täglich 3-5 Dinge, für die du dankbar bist. 

Eine habe ich noch…

 

Emma Watson – die Frau mit den 10 Journals

Zweifelsohne ist Emma Watson eine beeindruckende Person. Von der Jungschauspielerin, die praktisch ihre Jugend am Set der Harry Potter Verfilmungen verbrachte entwickelte sie sich zu einer gefragten Darstellerin, modelte und wurde schließlich zur UN-Botschafterin berufen die sich engagiert für die Bildung und Ausbildung junger Frauen in Bangladesh und Zambia einsetzt.

Wie sie bei all dem den Boden unter den Füßen nicht verloren hat? Genau – unter anderem durch das Journaling. Emma Watson würde ich sogar als „Extrem-Journalist“ bezeichnen – führt sie doch nicht weniger als 10 verschiedene Journals. Ein Yoga-Journal, ein Dankbarkeitsjournal, ein Traumtagebuch, ein Schauspieljournal usw. Die tägliche Selbstreflektion, sagt sie, habe ihr geholfen die Balance zu halten zwischen dem Leben als weltbekannte Celebrity und ganz normale Frau. 

Sie hat folgenden, wunderschönen Satz gesagt: „I think your thoughts are so much less frightening, when they’re tangible , when you can see them on a page in front of you.”

Das ist ein weiterer Gedanke, den wir für uns als Learning mitnehmen können. Regelmäßiges Journaling hilft die Gedanken zu sortieren, sich zu fokussieren und Gewohnheiten, Reaktionen und Wünsche oder Ziele zu hinterfragen. In stürmischen Zeiten aber, kann Journaling noch viel mehr – es kann dir die Angst vor den eigenen Gedanken nehmen. Die Katastrophen-Spirale, die sich in schwierigen, beängstigenden Momenten in uns dreht kann uns den Atem und jegliche Handlungsfähigkeit nehmen. Notieren wir diese Gedanken, merken wir bereits während des Schreibens, dass unser Hirn uns mal wieder einen Streich spielt und wir uns viel zu sehr haben hinreißen lassen zu immer abstruseren Vorstellungen was alles passieren könnte. Wir merken, dass wir viel zu weit gegangen und an der eigentlichen Problemlösung geradewegs vorbeimarschiert sind.

Das Journaling hilft uns also Gedanken aus unserem Kopf heraus zu bekommen. Wir können so äußern, was wir sonst niemandem gegenüber äußern würden. Und wir können Lösungswege durchspielen ohne das etwas passiert.

Fassen wir noch einmal zusammen, was nicht nur diese berühmten Personen in ihrem Charakter und ihrem Handeln stark werden ließ, sondern auch uns dazu verhelfen kann ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben zu führen:

Schreiben um Klarheit über die eigenen Gedanken, Werte und Urteile zu erlangen.

Schreiben um die innere Stimme zu finden.

Schreiben um Gewohnheiten zu erkennen, zu bewerten und gegebenenfalls zu verändern.

Schreiben um mehr Positivität im Leben zu erfahren durch die Konzentration auf das was wir schon haben.

Schreiben um die eigenen negativen Gedanken zu entmachten.

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Autorin

Autorin

Daniela Kulka

Als Bloggerin für Journiqe vereint sie ihre Leidenschaften für
Schreiben und Wachstum.

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